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Künstler: Ignite

Album: Our darkest days

Erscheinungsjahr: 2006

Anspieltipp: Alles

Autor: Markus

Obwohl die aus Orange County stammende Formation Ignite bereits seit weit über zehn Jahre fester Bestandteil der politisch motivierten Punk/Hardcore Szene ist, legt man mit „Our darkest days“ heuer erst das vierte bandeigene Studioalbum vor. Ganze sechs Jahre sind seit dem Release des Vorgängers „A place called home“ vergangen. Ein halbes dutzend Jahre, in denen die Anhängerschaft der großartigen Kapelle nach neuen energiegeladenen Songs gedürstet hat und ihre Lieblingsband lediglich auf der Bühne begutachten durfte. Umso verwunderlicher mutet es an, dass Ignite auf ihrer neuen Langgrille klingen, als hätte es die lange Studioauszeit nie gegeben. Ohne Flachs: „Our darkest days“ klingt zeitgemäß, ergreifend und aufwühlend; wartet überdies mit einer derart hohen Anzahl unverschämt eingängiger Refrains auf, dass der geneigte Konsument ob der dargebotenen Musikkunst vor Freude um die heimische Stereoanlage tanzen möchte. Bereits das den Einmarsch der amerikanischen Truppen in den Irak thematisierende „The bleeding“ präsentiert alle Trademarks, die den ureigenen Ignite Sound beschildern: Technisch versierte Gitarrenläufe, großartiger hoher Gesang und eine gewaltige Portion Melodie zeichnen einen Song aus, der in wenigen Monaten bereits als absolute Live Bombe gehandelt werden wird. Aber es kommt noch besser: „Fear is our tradition“ wurde nicht nur mit phantastischen Lyrics ausgestattet, sondern wartet auch mit einem grandiosen Mitsingchorus auf, den man wochenlang nicht mehr aus den Gehörgängen bekommt. „Poverty for all“ ist ein echter Uptempo Kracher geworden, versprüht aber trotzdem eine unglaublich positive Energie. „My judgement day“ hingegen lebt in erster Linie von der absolut göttlichen Sangesleistung des Ignite Frontmannes Zoli Teglas und treibt einem auf Grund der großartigen Melodieführung beinahe die Tränen der Begeisterung in die Augen.

 Überhaupt ist es der überirdischen Performance des Shouters zu verdanken, dass die Songs auf „Our darkest days“ zentimetertief unter die Haut gehen. Unzweifelhaft gibt es im gesamten Punk/Hardcore Genre keinen zweiten Sänger, der eine derart charismatische und außergewöhnliche Stimme sein Eigen nennen kann. Immer wieder drückt der Barde mit seinem phantastischen Organ den einzelnen Kompositionen seinen Stempel auf und zieht den Zuhörer in unvergleichlicher Manier in seinen Bann. Kein Wunder, dass selbst eine lupenreine Ballade, wie das gefühlvoll intonierte „Live for better days“ oder die – im übrigen himmlisch umgesetzte – U2 Coverversion „Sunday bloody Sunday“ absolut authentisch aus den Boxen tönen und gegenüber dem restlichen Songmaterial keineswegs abfallen. Tatsächlich ist es egal, welchen Song von „Our darkest days“ man sich herauspickt. Hier gibt es ausschließlich Hits zu bestaunen, die für die Ewigkeit geschaffen wurden und niemals langweilig werden. Egal wie oft man diesen mit einer Spielzeit von 35 Minuten ausgestatteten Silberling im CD-Schacht rotieren lässt, Abnutzungserscheinungen werden sich keine einstellen. Auch die von Cameron Webb ausgezeichnet in Szene gesetzte Produktion lässt nahezu keine Wünsche offen und genügt internationalen Standards, sodass man in Anbetracht der neuesten Ignite Langgrille von einem fast perfekten Album sprechen kann.

Im übrigen ist mir durchaus bewusst, dass die musikalischen Möglichkeiten im Punk/Hardcore Sektor limitiert sind, trotzdem komme ich nicht umher, einer Platte, die derart vor Spielfreude strotzt wie „Our darkest days“ mit der höchstmöglichen Punktzahl auf Reviewlution.de zu belohnen. Vor allem nicht, wenn sämtliche Tracks durchgängig auf einem solch bahnbrechend hohen Niveau angesiedelt sind. Antesten ist also unbedingt angesagt!

 

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